In einer Zeit, in der Selbstoptimierung als Schlüssel zum Erfolg gilt, stehen junge Akademiker*innen der Generation Y und Z oft unter immensem Druck. Insbesondere die ständige Forderung nach Weiterentwicklung und technologischer Anpassung treibt viele an ihre Grenzen. Welche Rolle spielt dieser permanente Druck zur Weiterentwicklung und welche Rahmenbedingungen sind nötig, um dies gesund und nachhaltig zu gestalten?

Text: Dora Jandl
Hochschulexpertin
AK Wien
Die Rolle der Weiterbildungsanforderungen und des technologischen Wandels
In der heutigen Arbeitswelt ist kontinuierliche Weiterbildung unverzichtbar geworden. Der technologische Wandel und die immer rascheren Innovationszyklen verschärfen diesen Druck zusätzlich. Für viele junge Arbeitnehmer*innen bedeutet dies, dass sie kontinuierlich in neue Kenntnisse und Fähigkeiten investieren müssen, um sich im Wettbewerb um Arbeitsplätze zu behaupten. Und dies oft neben ihren regulären Arbeitsaufgaben. Dieser permanente Optimierungszwang sowie die Doppelbelastung können jedoch langfristig zu Erschöpfung und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Es ist daher essenziell, dass Arbeitnehmer*innen und ihre Vertretungen (wie bspw. Betriebsrät*innen) gemeinsam daran arbeiten, dieser Belastung entgegenzuwirken.
Notwendige Rahmenbedingungen für nachhaltige Weiterbildung
Um den Herausforderungen des Arbeitsmarkts nachhaltig zu begegnen, bedarf es klarer Rahmenbedingungen, mithilfe derer gerade junge Arbeitnehmer*innen ihre Weiterbildung gesund und integriert gestalten können. Hierzu zählen:
- Arbeitszeitmodelle anpassen: Um den zusätzlichen Anforderungen gerecht zu werden, Belastungen zu reduzieren und Work-Life-Balance zu fördern, sollten bedürfnisorientierte Arbeitszeitmodelle etabliert werden.
- Mentoring und Unterstützung: Unternehmen sollten Mentoring-Programme und psychologische Unterstützung anbieten, um junge Arbeitnehmer*innen bei ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung zu begleiten.
-
Förderung einer gesunden Leistungsdefinition:
Es ist wichtig, eine Kultur zu fördern, die nicht nur Leistung und Erfolg anhand quantitativer Ziele misst, sondern auch persönliche Entwicklung, Teamfähigkeit und Wohlbefinden wertschätzt. Sicherheit, Solidarität und Mitbestimmung sind wichtige Faktoren für die Arbeitsplatzzufriedenheit. Eine proaktive Arbeitnehmer*innenvertretung sowie die gemeinsame Gestaltung des Arbeitsalltags durch die Mitarbeiter*innen spielt dabei eine entscheidende Rolle.